Das Organ Magen steht für die Gemeinschaft, für Nähe, Kontakt, Verbundenheit und Genuss. Machen Sie doch mal den Versuch und drehen nun diese Worte in Ihrer Bedeutung um. Schon erkennen Sie die Achillesferse des Magens.
Rebelliert Ihr Magen, besitzen Sie ein Thema mit Gemeinschaft, Nähe, Kontakt, Verbundenheit und Genuss. Sie haben Schwierigkeiten Nahrungsmittel zu vertragen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten für Sie.
Die eine ist, Sie werden irgendwann einmal daran krank – dann suchen Sie bitte den Arzt auf und heilen mit ihm gemeinsam die Krankheit.
Die andere ist: Sie schauen schon im Vorfeld, was Ihr Verdauungsorgan Ihnen erzählen möchte, sobald er sich mit seiner Empfindsamkeit zu Ihnen wendet und hören Sie ihm unbedingt zu.
Wie zeigt sich Ihr Magen? Wie beginnt er mit Ihnen zu reden?
Dass etwas im Magen nicht stimmt, erkennen Sie an einem sporadisch auftretenden Sodbrennen. Tritt es nur einmal auf, liegt es an etwas anderem. Kommt es wiederholt vor, verdichtet sich die Vermutung: Hier spricht der Magen.
Zu Beginn bemerken Sie ein flaues Gefühl, dass der Speichel nach Metall schmeckt, dass dort, wo der Magen liegt, ein Loch-Gefühl auftritt – als wäre dort nichts. Wenn das Signal ist, geht es schon damit los, dass partiell der Appetit ausbleibt.
Außerdem zeigt sich der Magen auch, indem Sie kalte Hände haben – sogenannte Froschhände: Feucht und kalt. Danach wird der Speichel zähflüssiger, man beginnt sein Schlucken zu hören. Es beginnt aus dem Mund zu riechen…
Und doch sind in diesem schon fortgeschrittenen Stadium noch keine Magenschmerzen zu verspüren. Hier beginnen jedoch schon auch die anderen Organe zu reagieren, weil der Magen Teil des Zentrums ist.
Ihr Magen ist das Zentrum Ihres Körpers. Übergehen Sie ihn, dann entsteht eine Kettenreaktion.
Hören Sie dem Magen nicht zu – verstehen also seine Sprache nicht – dann meldet sich in der Regel Ihr Darm. Das vorhandene Problem rutscht also eine Etage tiefer. Nun Sie haben Darmprobleme.
Hören Sie auch hier nicht hin, dann meldet sich Ihr Lendenwirbelbereich. Er versteift sich zunehmend. Ihr Bauch streckt sich nach vorne, Ihre Schultern hängen nach vorne gedrückt, hinunter. Ihre Brust verschwindet nach hinten. Sie laufen ein wenig gekrümmt herum. Das gibt Folgeprobleme.
Nun ist es Ihr Fußballen, der Sie auf die Probleme im Magenbereich aufmerksam machen will. Er meldet sich, indem er sanft juckt. Das tut er meistens in der Nacht. All das sind Zeichen dafür, dass es Ihrem Magen nicht gut geht.
Ihr Magen braucht Nähe, Geborgenheit und muss erkennen, dass Herrchen oder Frauchen noch den Willen haben, nach vorne zu gehen. Bemerkt Ihr Magen nämlich, dass sein Besitzer eher eine Rückzugstendenz hat, dann sagt er sich: „Ich bin kein Held.“
Ihr Magen macht den Rückzug nach und wird empfindlicher. Je länger dieser Zustand aufrecht bleibt, desto scheuer wird Ihr Magen.
Was passiert, wenn Ihr Magen immer noch keine Beachtung bekommt?
Hat alles Zeigen bisher nichts gebracht, meldet sich Ihre Haut zu Wort und fragt sich: Was ist denn da los mit unserem lieben Zentrum? Ihre Haut reagiert nervös, mit Rötungen und Ausschlägen.
Hilft auch das nicht Sie aufzurütteln, melden sich Ihre Nerven zu Wort. Durch pitzen, stechen und zucken – ganz beliebt in der Region Hals.
Dann hat Herrchen oder Frauchen schon so viel mit dem Rest des Körpers zu tun, dass er oder sie gar nicht mehr auf die Gedanken kommen, dass der Magen die Ursache des Spektakels ist.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten Sie die Kehrtwende einleiten – und zwar mit Pauken und Trompeten. Das heißt, Herrchen oder Frauen muss dringend wieder nach vorne, ins Leben treten.
Ihre Körperhaltung zeigt, wie es Ihrem Magen geht.
Trauen Sie sich, in den Kontakt zu anderen Menschen zu treten. Vertrauen Sie sich selbst, dann wagen Sie auch den Kontakt nach außen. Sollte das Außen ungerecht und verletzend sein, gilt: Schaffen Sie es, sich selbst treu zu bleiben und Fürsorge zu schenken.
Mit diesem Bewusstsein, bringen Sie Ihrem Magen bei, dass er gar nicht so empfindlich ist, wie er meint. Vor allen Dingen zeigen Sie ihm, dass Sie wieder die Verantwortung für sich selbst übernommen haben und er sich entspannen kann.
Kontaktarmut entsteht im Kopf und zeigt sich im Bauch.
Ihre Schonhaltung verschlimmert nur das Problem, da Ihr Magen das Signal erhält, Sie ziehen sich zurück. Für Ihren Magen ist das ein Signal, weg vom Leben, hinein in den Schmerz. Einsamkeit verschließt auf Dauer. Auch Ihren Magen.
Fahren Sie langsam die Schonkost wieder zurück, denn diese schont nur das Erkennen Ihres wahren Konflikts. Sie haben Angst vor Verletzung.
Richten Sie sich auf und strecken Sie die nach innen gesunkene Körperregion wieder raus. Also Unterbauch rein und Brust raus.
Ihre Zeit für den Genuss ist Ihre Zeit fürs Leben
Nun fragen Sie sich sicherlich, wie Sie Ihren scheuen Magen wieder nach vorne ins Leben locken. Genießen Sie. Verzicht und Kontrolle killt früher oder später jeden Genuss.
Bereiten Sie sich gekochte Kartoffeln mit ganz fein gehackter Petersilie zu und geben ein wenig Sesamöl rüber.
Ihr Magen liebt warme Speisen. Er meidet Alkohol, genießt aber den dicken Saft der Maracuja, der Guave, den zarten und klaren Saft der Quitte, gemischt mit dem Saft des Apfels und isotonische Getränke. Diese stärken ihn.
Ihr Magen liebt außerdem jegliches grüne, gedünstete Gemüse, mit einem Hauch von Hartkäse, wie Parmesan oder dem Leuchtturmkäse. Besonders die durch den langen Lagerungszeitraum entstandenen Salzkristalle inmitten des Käses, saugt er förmlich auf.
Außerdem liebt Ihr Magen frische Feigen und generell die Kombination aus feiner Süße mit herbem Gemüse, wie Rosenkohl und Chicorée. Ein weiteres Magengericht sind süße Mohrrüben mit Butterschmalz und Quetschkartoffeln. Zucchinischiffchen, gefüllt mit einem Nussmus, gemixt mit Rahmkäse, Datteln und Feigen.
Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!
Ihre Anke Sommer