Die nun folgende Artikel-Reihe lädt Sie ein, nachzudenken, neu zu denken und zu entdecken. Auch werden Sie an eine systemische Sichtweise herangeführt. Systeme können Sie im Kern an Ursache und Wirkung erkennen. Alles hat eine Ursache und alles eine Wirkung. Wirkungen können positiv, wie auch negativ sein.
Die LEADERSHIP-Arbeit gibt jedem bewussten Menschen die Möglichkeit, negative Wirkungen nicht einfach als gegeben zu akzeptieren, sondern durch Übernahme von Verantwortung auch zu verändern. Diese Verantwortungsübernahme geschieht durch einfache und pragmatische Handlungen im kleinsten und alltäglichen Sinne. Schritt für Schritt.
Organerinnerungen fühlen sich lebendig an
Sind wir Teil eines Entwicklungsprozesses, so begegnen uns früher oder später sogenannte Körpererinnerungen. Diese speichern exakt das ein, was in einem nicht verarbeiteten Erlebnis organisch passiert ist.
Stellen Sie sich dazu einmal vor, Sie waren ein junger Schüler und auf Ihrem Schulweg wurde Ihnen aufgelauert. Ein paar Halbwüchsige haben zugeschlagen, so fest, dass es vorübergehend zu einem Herzkammerflimmern gekommen ist. Sehr dramatisch, schmerzhaft und unschön.
Nun sind Sie erwachsen, denken schon lange nicht mehr an dieses Ereignis zurück. Vielleicht brachte Ihr Körper Sie dazu, dieses Ereignis zu verdrängen. Das verändert aber nichts an der Tatsache, dass die damalige Information nicht ganz vergessen wurde. Es ist vorstellbar, dass einige der damals vorhandenen Informationen, sollten Sie dieses Ereignis nicht aufgearbeitet haben, noch heute in Ihrem Organ abgelegt sind.
In der LEADERSHIP-Entwicklung wird diese Information sachlich betrachtet. Der Begriff der Information steht für das Ereignis selbst bzw. alle Aspekte, die mit diesem zusammenhängen. Der neutrale Begriff verdeutlicht zudem die notwendige Sachlichkeit, mit der das damalige Erleben betrachtet werden sollte.
Ziel ist es, Ihr persönliches Verständnis zu erweitern und daher auch jedes Ihrer Organe nicht nur in der originären Funktion, sondern ebenso als Abspeicherungsfläche alter Informationen zu verstehen.
Je schlimmer das eingespeicherte Ereignis war,
desto sachlicher sollte es betrachtet werden
In der LEADERSHIP-Arbeit existiert ein Hauptziel: Greifen Sie die Dinge auf, die Sie im Alltäglichen blockieren – und betrachten Sie Blockaden sowie schlechte Erinnerungen nicht als Drama, sondern als traurigen Teil eines normalen Lebens. Das macht es Ihnen möglich, Blockierungen sachlich anzugehen und Ihre Schaffenskraft zu erweitern.
In stressigen Lebensphasen geht Ihr Gefühl tendenziell zurück und das gefällt Ihrem Körper nicht. Dieser wird durch den Gefühlsrückgang in seiner Wirkungsreichweite beschränkt. Er zeigt Ihnen das durch reaktive Signale an, die aus Ihrem Ursprungserleben stammen. In unserem Beispiel würde das Herz des jetzt erwachsenen Mannes ins Stolpern geraten.
Die eingespeisten Erinnerungen werden wach und mischen sich unter Ihre gewöhnlichen Stresssignale. Das kann Sie irritieren, sofern Sie damit nicht bewusst umgehen, also Ihre Signale nicht bewusst aufgreifen. Das Aufgreifen der Stresssignale und alten Informationen geschieht auf sachlicher und distanzierter Ebene. Rein auf der Ebene des Erkennens und Benennens. Hypothetisch betrachtet braucht es nicht mehr.
Je emotionaler Sie aufgreifen, desto mehr verlassen Sie den Anspruch der LEADERSHIP-Arbeit, unvoreingenommen, also ohne Wertungen des Verstandes, auch schwer vorstellbaren Sachverhalten begegnen zu können. Ihre Emotionalität würde Ihnen somit die Überwindung einer unbewussten Blockierung vereiteln.
Systemische Wirkung des Organs Herz
Können Sie sich vorstellen, dass Ihr Herz mehr als eine Funktion hat? Die organische Funktion leuchtet schnell ein. Unser Herz hat eine fulminante Wirkung in Sachen Lebenserhalt. Wir spüren das Herz, wenn wir verletzt sind. Freuen wir uns, schlägt es Kapriolen.
Das Herz trägt darüber hinaus auch weitere Informationen. Es speichert alles ein, was Herzensangelegenheiten betrifft. Also auch Zustände, die wir gemeinsam mit unserem Herzen erlebt haben.
Das Herz steht biologisch und soziologisch gesehen für das Thema Existenz. Soziologisch wird alles hier eingespeichert, was die Existenz maßgeblich bedroht. Möglich wäre es sogar, dass die Einspeicherung älter ist, als die eigene Existenz.
Folgen Sie diesem Gedanken, hieße das aber auch, dass die Generationen, deren Eltern, Großeltern sowie Urgroßeltern einen Krieg o.ä. schreckliche Zustände miterlebt haben, stärker mit systemischen Informationen belastet sind, die das Herz betreffen. Denn bis zur Urgroßelternebene sind wir in der Lage, Systeme noch persönlich nachzuvollziehen.
Das heißt, Informationen, die anno dazumal in das eigene System gekommen sind, können bis in die Gegenwart wirken, sofern niemand zuvor diese Informationen aufgegriffen und sie dadurch in ihrer Wirkkraft gemindert hat.
Gewissermaßen würde Ihr Herz hier auch alte Informationen tragen, sofern besagte Generationen vor Ihnen Krieg oder ähnlich schlimme Zustände miterlebt haben. Darüber nachzudenken macht Sinn, denn hier wird uns als Vertreter einer friedvollen Gesellschaft auch bewusst, dass es ein Geschenk an unser Herz ist, möglichst fern von existenzbedrohlichen Informationen zu leben.
Weiter gedacht bedeutet das aber auch, dass evolutionär betrachtet die Abnahme von Kriegen, die Funktionsweise unseres Herzens kräftigen, da weniger existenzbedrohliche Informationen unser Herz belasten.
Viel Spaß beim Aufgreifen und Entdecken wünscht Ihnen Ihre Anke Sommer