Fachlexikon

Eine Krise ist eine mögliche Steigerungsform eines nicht aufgelösten Konflikts und zeigt sich durch die Zuspitzung der Situation an. Übersetzen wir das Wort Krise so stoßen wir auf seine altgriechischen Wurzeln. Ursprünglich übersetzte man das Wort in Beurteilung, Meinung und Entscheidung. Später wurde das Wort Krise immer mehr im Zusammenhang von Zuspitzung benutzt. Krise bedeutet so auch die Zuspitzung einer Situation in Richtung problematischer Wendepunkt. Die Situation fordert eine Entscheidung, sonst droht eine Eskalation. Hierbei gilt der Maßstab, dass alles was die geschäftliche Existenz angreift und damit gefährdet, als krisenrelevant tituliert werden darf. Dauern Konflikte länger als zwei Wochen an, beginnen sie an der Substanz zu nagen.  Wann eine Situation von einer empfundenen Normalität in einen krisenhaften Zustand eines Beteiligten übergeht, hängt von der erlebten Vergangenheit der Beteiligten und der Zeitdauer von destabilisierenden Faktoren ab. So können Auseinandersetzungen im beruflichen Kontext täglich stattfinden und scheinbar tolerant von allen Beteiligten eingesteckt werden, aber nicht auf Dauer. An einem Punkt überschreitet ein vermeintlich alltäglicher Konflikt auf der Arbeit die Grenze zur Krise, mit allen Konsequenzen, die Krisen verursachen.

Der Erfolg einer Firma, eines Konzerns, einer Arztpraxis, eines klein- und mittelständigen Unternehmens hat immer auch Auswirkungen auf die Arbeitnehmer. Der Misserfolg ebenso. Hohe Verluste, ausbleibende Kunden, Mandanten und Patienten verursachen neben persönlichen Reibungen ebenso  krisenhafte Störungen sprich Krisen, denen sich keiner mehr entziehen kann. Das Konfliktpotential steigt proportional zu den Außeneinflüssen.
Die im Dauerkonflikt stehende Arbeitsbeziehung leidet unter krisenhaften Symptomen, die auch in Akutsituationen, wie während eines Schocks, nach einem traumatischen Erlebnis und während einiger Angstphasen  auftreten können. Diese Symptome treten oft zeitverzögert zum schockierenden Erlebnis im Arbeitskontext auf. Symptome wie Antriebslosigkeit, zeitweiliger Kontaktverlust zur Umwelt mit starken Zurückzugstendenzen, einem Sinken der Toleranz äußeren Einflüssen und Geräuschen gegenüber, ein Ansteigen von Empfindsamkeit und Gereiztheit sowie der Anstieg von Angstgefühlen im Alltag, zeigen die körperliche und psychische Wirkung von andauernden Störungen im zwischenmenschlichen Bereich.

Als Anregung zum Erkennen von Merkmalen von Krisen,  zeigen wir Ihnen im Folgenden 3  Beispiele von zwischenmenschlichen Krisen in Berufsausübungsgemeinschaften.

Praxis: Steuerberater
Merkmal, atmosphärische Vergiftung

  • „Ich konnte meinen Partner förmlich nicht mehr riechen. Als mein Partner mir ankündigte, er hätte morgen einen freien Tag, freute ich mich auf den nächsten Morgen. Als ich dann am nächsten Morgen in die Kanzlei kam und er doch da war, konnte ich nicht mehr arbeiten. Ich war fix und fertig und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Meine Enttäuschung über seine Anwesenheit war zu groß“. (…) Steuerberater

Praxis: Gemeinschaftspraxis Allgemeinmedizin
Merkmal, Verlust von Rationalität

  • „Ich weiß noch, dass es Dienstag, so um 11.45 Uhr war, als ich meine Tür zum Sprechzimmer öffnete, um den nächsten Patienten aufzurufen. Im gleichen Moment öffnete meine Kollegin die gegenüberliegende Tür. Wir standen uns gegenüber, das volle Wartezimmer zwischen uns. Sie meinte nur kurz zu mir: „Renate, Du musst mal endlich aufhören, mir meine Patienten abspenstig zu machen…“. Damit schloss Sie laut die Tür. Ich war wie vom Schlag getroffen, verstand die Welt nicht mehr und rief dann verdattert den Patienten auf. Seitdem ertrug ich ihre Nähe nicht mehr. Selbst nach einer Entschuldigung änderte sich meine Abneigung ihr gegenüber nicht mehr. Wäre das nur einmal passiert, hätte ich damit umgehen können, aber das ging einfach schon zu lange so. Abends wurde ich krank, -schwer krank (…). “ Ärztin einer Gemeinschaftspraxis.

Praxis: Vorstand
Merkmal, aufgestaute Wut

  • „Wir saßen, wie jeden Donnerstag, in der Vorstandssitzung, als mein sonst sehr ruhiger Kollege plötzlich aufstand und meiner Kollegin mit den Worten: „Das hast Du von Deiner scheiß intriganten Art…“  eine Ohrfeige verpasste. Das ging alles so schnell, dass keiner von uns dazwischen gehen konnte. Meine Kollegin verließ die Runde und trat zwei Monate später von ihrer Vorstandtätigkeit zurück. Die Institution hat damit eine sehr fähige Person verloren. Keiner hätte damit gerechnet, dass ausgerechnet er so feindselig wird. Bei uns wird viel gestritten. Das ist normal. Seit diesem Vorfall läuft alles langsamer wie sonst, irgendwie wie gelähmt (…) “  Vorstandsvorsitzender

Behebung von Krisenzuständen in Arbeitsbeziehungen

INSTITUT SOMMER behebt Krisenzustände innerhalb der Krisenintervention für Firmen. Werden krisenhafte Zuspitzungen auch bei Outdoor Teambuilings sowie bei Indoor Teambuildings, bei Teamentwicklungen und innerhalb von Incentives sowie in Vorstandscoachings und Vorstandsberatungen etc. beobachtet, dann wird unter Einverständnis des Unternehmens sofort interveniert.