25. Dezember 2016
© Bild: Anke Sommer
Unser Körper verlangt nach einer Balance. Durch Signale zeigt er, wenn diese verloren geht. Wie kommen Sie in eine Stressbalance?

Keine Modeerscheinung, sondern die Kunst, das Leben lebenswerter zu gestalten

Vor kurzem beriet ich eine Dame, deren beste Freundin und Kollegin mit nur 49 Jahren gestorben ist. An Erschöpfung. Der Körper wollte einfach nicht mehr. Da war keine spektakuläre Diagnose, sondern einfach nur: Tod durch Herzstillstand.

Wer nun denkt, das trifft mich nicht, sollte sich folgende Geschichte anhören:

Da gab es eine zielstrebige und ehrgeizige Frau, die in ihrer Abteilung ein hohes Ansehen genoss. Nur leider verweigerte man ihr nun schon zum zweiten Mal den Aufstieg in die nächste Hierarchiestufe. An Stelle von ihr genoss jedes Mal ein Mann das Privileg, trotzdem diese Herren schlechtere Referenzen und Ergebnisse vorwiesen, als die ehrgeizige Frau.

Das setzte dieser Frau sehr zu, zumal ihre Überstunden nicht mehr zu zählen waren, die Ergebnisse ihrer Abteilung hervorragend und die Erfahrung weit über denen der ausgewählten Kollegen.

Wenn der Stress Überhand nimmt

Nun gab es weiterhin nichts anderes, als den Beruf. Jede freie Minute wurde mit Grübeln, Wut und Ehrgeiz verbracht. Ihr Körper zeigte schon bald diese Spuren der Vernachlässigung. Da war der Kopfschmerz, der immer seltener verschwand.

Die unbefriedigten Sehnsüchte nach einem Abstecher zur Ostsee, frischem Fisch und einem Glas Wein dazu. Der Schmerz der Glieder über fehlende Freiräume im allzu voll gepackten Alltag. Der Verlust von freien Vormittagen, an denen lang geschlafen und bis mittags gefrühstückt wird. Kein Schlendern über Märkte und durch Cafés, keine Spaziergänge durch Wald und Flur.

Zum Schluss war nur noch der Notarzt, der den Tod feststellte und einer erschütterten Kollegin und dem Ehemann der Verstorbenen die Diagnose zu erklären versuchte.

Stressbalance. Für den Körper und die eigene Gesundheit.

Unser Körper verlangt nach einer Balance. Durch Signale zeigt er, wenn diese verloren geht. Je älter wir werden, desto stärker wird dieses Zeigen, denn die körperliche Toleranz, vergessen zu werden, sinkt.

Die Beschleunigung der Signale ist ein Geschenk der Natur, denn damit werden wir vor stressbedingten Krankheiten geschützt. Die gute Nachricht ist, wir müssen nicht viel tun, um diesen natürlichen Schutz zu genießen.

Einfach zuhören, wenn unser Körper Signale sendet und den Signalen folgen. Alle Signale münden in einem Bedürfnis: Genieße statt zu eilen. Freue Dich an allem Schönen, was gerade um Dich herum ist.

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