© Bild: Anke Sommer
Der Dialog zwischen Arzt und Patient: Wer das eigene Image verändern will, sollte die andere Seite einnehmen und verstehen lernen.

Ärzte und Patienten im Dialog

Die Zeiten, in denen (Zahn)Ärzte selbstverständlich ein hohes Ansehen und Image erhalten haben, sind zunehmend vorbei. Das hat auch Auswirkungen auf das Arzt- und Patientenverhältnis. Der Ton des Patienten verändert sich, wird sogar auch rüde und schroff. Der Rat des Arztes wird schneller in Frage gestellt; in Internetforen wird sich beratschlagt, was gegen ärztliche Befunde unternommen werden kann; das Vertrauen in die Aussage des Arztes sinkt. Das alles wird einer schon jahrelang anhaltenden Entwicklung zugeschrieben. Trotzdem, dass Umfragen über das Ansehen verschiedenster Berufe, den Arztberuf immer noch in den oberen Rängen einstufen, fühlt sich der Imageverlust auf der Seite der Ärzte schwerwiegender an.

Ärzte wie Patienten stehen vor einem Problem:– Beide Seiten wollen verstanden werden

Schmerzen sind etwas, was Menschen an den Rand der Vernunft bringen kann. Schwere Krankheiten, unklare Diagnosen und die daraus entstehende Ungewissheit beeinträchtigen die Sicherheit jedes Betroffenen. Unsicherheit verändert das Verhalten eines Menschen. Wo Klarheit war, steht nun Orientierungslosigkeit. Aus einem sonst sehr mündigen Menschen kann vorübergehend ein ganz anderer werden.

All das ruft nach Sicherheit, nach Halt und nach ruhiger Klarheit. Um diese Faktoren einen Betroffenen geben zu können braucht es Rahmenbedingungen, die im heutigen Ärztealltag wenig vorhanden sind. Viele Patienten fühlen sich abgefertigt, als Rädchen einer großen Pharmaindustrie missbraucht. Wo früher das vertrauensvolle Wort zwischen Fachperson und Patient war, steht heute häufig nur noch die schnelle Abhandlung mit folgendem Rezept. Auch fühlt sich der Patient oft entmündigend behandelt und für dumm verkauft. Das alles tut der Beziehung Arzt (Ärztin) und Patient nicht gut. Dann auch noch die übermäßige Benutzung von Fachwörtern, die für einen nicht vom Fach stammenden Menschen nicht verständlich ist. Alles zusammen fördert ein Gefälle zwischen dem behandelnden Arzt und dem Patienten.

Wer das eigene Image verändern will, sollte die andere Seite einnehmen und verstehen lernen

Als Beraterin, die mit beiden Seiten arbeitet, weiß ich, dass es an einem Dialog fehlt, quasi an einem Verständnis für beide Seiten. Ohne Gefälle, lediglich im Schauen, was beide Seiten brauchen, um gut miteinander zu Recht zu kommen. Und genau das sollte die Prämisse für eine mündige Ärzte- und Patientenbeziehung darstellen. Das ist die Grundlage für eine gute Kommunikation. Beide Seiten brauchen einen Vertrauenszuwuchs.

Dem Arzt sollte vertraut werden, dass er/sie das Beste tut, was er /sie gerade für den Patienten tun kann. Dem Patienten sollte man wieder eine Mündigkeit und Verantwortungsübernahme für seine/ihre eigene Gesundheit zutrauen. Beide Seiten sollten verstehen, dass es dem jeweiligen Gegenüber höchstwahrscheinlich an Zeit fehlt. Das beide Seiten ein Thema mit Druck haben und das ein Mensch in Not keine Hektik verträgt, sondern Geborgenheit und Sicherheit. Ein kranker Mensch kann schnell in eine solche Not kommen und in der Krankheit treffen sich beide Seiten wieder, denn kein Mediziner ist vor Krankheit gefeit.

Das Seminar zum Thema:

Wie aus einer negativen Entwicklung eine Chance wird, die zum Erhalt eines mündigen Patienten- und Arztverhältnisses führt zeigt dieser Vortrag in Seminarform.

Inhalte des Workshops:

  • Was führte zum Imageverlust? Kann man das System dahinter beeinflussen?
  • Imageverlust erkennen und auflösen.
  • Rhetorik/ Kommunikationstipps / eine kluge Reaktion auf die Entwicklung finden.
  • Umdenken. Veränderungsprozess zum praxisunterstützenden Imageaufbau gestalten.
  • Eigene Definition eines mündigen Patienten und (Zahn)Ärzteverhältnisses finden.
  • Eine mündige Patienten und Ärztekommunikation aufbauen.
  • Warum es gut ist, dass diese Bewegung vom (Zahn)Arzt ausgeht.

5 Minuten Coachings (Vier Augengespräche) finden im Anschluss des Vortrags statt. Damit können auch die Teilnehmer, die „nur” zugehört haben, am Ende ihr individuelles Thema vorbringen bzw. diejenigen partizipieren, die das Thema nur unter 4 Augen besprochen haben wollen.

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