Eine folgenschwere Entscheidung – Kann ich mich immer zwischen positiv und negativ entscheiden?
Es war vor einigen Jahren, da traf ich sie. Die Entscheidung konsequent nach positiven Maßstäben zu leben. Natürlich habe ich mich schon immer, so meinte ich, dem Positiven im Leben verpflichtet; darauf geachtet verantwortungsbewusst mit den Mitmenschen und der Umwelt umzugehen. Nur fehlte eben diese bewusst getroffene Entscheidung, zukünftig quasi ausschließlich das Positive zu stärken, dort wo es möglich ist. Welche Konsequenzen eine solche Entscheidung hat, war mir zum damaligen Zeitpunkt bei weitem nicht bewusst.
Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte?
Ganz einfach, da meine Tätigkeit als Coach und Berater von dieser Entscheidung mitgetragen wird. Sie hat Auswirkungen auf meine Arbeit, meine Sichtweise auf die Welt und auf jegliche meiner Handlungen sowie Entscheidungen. Und ich möchte Sie einladen, diese Erfahrung ebenso zu erleben. Es lohnt sich.
Beginnen wir die Geschichte nun ganz am Anfang, dem Zeitpunkt der Entscheidung.
Positiv oder negativ, was ist das?
Da ich ein pragmatischer Mensch bin, bezeichne ich alles Positive als ein + und alles Negative als ein -. Auch gehe ich davon aus, dass wir zu jedem Moment immer nur einen dieser Pole bedienen können, also entweder das Plus oder das Minus. Folge dessen sind wir nach einer solchen Entscheidung, fortan das Positive zu stärken, sekündlich aufgefordert, unser Handeln nach plus und minus zu überprüfen. Das klingt zunächst einfacher, als es wirklich ist. Denn was kaum einer vermutet, ist der Bewusstwerdungsprozess, der hinter einer solchen Entscheidung steht. Dieser ProzessDas Wort Prozess stammt aus der Persönlichkeitsentwicklung und zeigt den aktuellen Stand der individuellen Entwicklung an.... Weiterlesen hat eine weitreichende Konsequenz in jedem Lebensbereich, ob es sich um die eigene Beziehung handelt oder um die Freunde, um das eigene Kind, um das Verhalten der Umwelt gegenüber, um die Verantwortung, die ich mit dem Finanzmittel Geld in den Händen halte und natürlich um die Verantwortung, die ich meinem eigenen Körper gegenüber trage.
Sich einmal ernsthaft für das Positive entschieden zu haben bedeutet also auch, das eigene Nein gegenüber Missständen zu aktivieren und fortan zu bedienen. Vor allen Dingen bedeutet es aber, bei dieser Entscheidung nicht auf andere zu schauen, sondern ausschließlich auf sich selbst. Diese Entscheidung macht uns frei davon, anderen zu erzählen was gut und was schlecht ist, sondern kompromisslos bei sich selbst zu sein, wenn es um das Handeln mit guter und positiver Konsequenz geht. Beginnen tun wir diesen Prozess mit dem positiven Nein.
Das positive Nein
Das positive Nein erkennen Sie daran, dass es die eigene Kraft, die Gesundheit, die eigenen Erholungszeiten, den Hausfrieden, die glücklichen Momente im Leben, die Zuversicht und vieles mehr schützt. Es fängt zunächst bei einem Selbst an, wie alle Handlungen, die sich auf die Entscheidung beziehen, fortan das Positive zu stärken. So entwickelt sich das positive Nein zu einer Leitplanke, die alle zerstörenden Handlungen außen vor lässt.
Um hier nicht in einer philosophischen Diskussion hängenzubleiben ist es wichtig, die zerstörerischen Handlungen nicht am Wort Zerstörung fest zu machen. Klar klingt Zerstörung negativ, aber oftmals ist die Zerstörung als eine solche nicht gleich erkennbar.
Auf die Konsequenzen kommt es an, nicht immer auf die Handlungen
Die Konsequenzen, die auf die Handlungen die wir tun folgen, entscheiden ob die Handlungen positiv oder negativ sind.
Arbeite ich also bis zum Umkippen, so könnte man meinen, ich engagiere mich ja auf eine wundervolle Weise für meine Arbeit und das sei ja positiv. Wenn ich aber arbeite bis zum Umfallen und somit meinem Körper augenscheinlich einen Schaden zufüge, wird die Handlung zu einer negativen.
Wenn Berater ihre Kunden an sich binden, um eine Sicherheit auf finanzieller Ebene zu besitzen, so nehmen sie die Abhängigkeit des Kunden in Kauf, was die Handlung ebenfalls zu einer negativen macht.
Wenn eine Ärztin aufopferungsvoll in den Kontakt mit ihren Patienten geht, ohne auf ihre eigene Gesundheit zu achten, so wird aus einer fleißigen und unermüdlichen helfenden Haltung, eine zerstörerische, also eine negative Handlung.
Was aber tun, wenn wir einen unpopulären Arbeitsauftrag erhalten, der zum Beispiel die Freisetzung vieler Mitarbeiter zur Folge hat?
Zahlreiche Führungskräfte stehen genau vor dieser Aufgabe
Sie sehen sich hier im Dilemma. Zwischen Auftrag und Ihrem Gewissen. Wie können diese hier noch positiv agieren? In diesem Fall nehmen Sie Ihre Aufgabe auf, mit der stetigen Hintergrunds Frage, wie schaffe ich durch meine Handlung eine positive Konsequenz? Je verantwortungsvoller Ihre Aufgabe, desto häufiger stellen Sie sich diese Frage. Letztendlich steht auch hier Ihre Person im Kern der Entscheidung. Wie wirkt sich also die von Ihnen ausgeführte Arbeit auf Ihre Gemütsverfassung aus? Was ist die Folge Ihres Handelns auf sich selbst bezogen? Wie können Sie den Auftrag ausführen und jederzeit Ihr Tun zu einem Tun machen, was Sie selbst tragen können? Was können und wollen Sie nicht tragen? Wie gehen Sie damit um? Sie werden staunen, wie sich Ihr Handeln ändert, wenn Sie sich dem Positiven verpflichtet haben.
Im Endeffekt gelangen Sie durch diese Denke Stück für Stück aus jedem Dilemma heraus.
Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren.